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Therapieangebote bei Kindern und Jugendlichen

Sprachentwicklungsstörungen

Bei etwa 20% aller 2-jährigen Kinder ist ein verlangsamter Spracherwerb festzustellen, dabei sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Bis zum 3. Geburtstag holen viele Kinder diesen sprachlichen Rückstand auf, ist dies nicht der Fall so spricht man von einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung.

Aussprachestörungen / Dyslalie

Aussprachestörungen oder auch Dyslalie genannt, kommen sehr häufig vor. Ein Laut wird gar nicht oder falsch gebildet, was oft beim Laut /s/ vorkommt. Man spricht dann von einem Sigmatismus (Lispeln). Manche Kinder lassen auch Laute weg oder ersetzen ihn durch einen anderen Laut. Das Kind spricht  dann z. B.  /Tuchen/  statt  /Kuchen/.

Late Talker

Etwa 20 % aller 2-jährigen haben einen verlangsamten Spracherwerb, ohne dass eine Ursache erkennbar wäre. Spricht ein Kind am 2. Geburtstag weniger als 50 Wörter und produziert keine Zweitwortäußerungen so spricht man von der Late Talker Symptomatik. Jungen sind häufiger als Mädchen von dieser Symptomatik betroffen.

Dysgrammatismus / Störung beim Grammatikerwerb

Einige Kinder zeigen Auffälligkeiten im Bereich des Grammatikerwerbs. Sie erwerben einige grammatikalische Strukturen gar nicht oder machen häufig Fehler im Vergleich zu ihrer Altersnorm. Das kann sich bemerkbar machen, indem sie zum Beispiel Unsicherheiten zeigen in dem Einsatz der Verbflexionen, im Gebrauch der Artikel, der Pluralbildung oder auch der Präpositionen. 

Störung des Wortschatzes

Beim Wortschatz unterscheidet man zwischen dem aktiven und passiven Wortschatz. Der aktive Wortschatz umfasst die Wörter, die ein Kind spricht. Der passive Wortschatz meint die Wörter, deren Bedeutung ein Kind kennt, aber nicht spricht. In beiden Bereichen können Auffälligkeiten bestehen, wenn die produzierten Wörter entsprechend zu gering sind.

Sprachverständnisstörungen

Kinder mit Sprachverständnisstörungen fällt es schwer, das Gesagte zu verstehen. Sie verstehen Anweisungen, Fragen oder Erklärungen nicht, obwohl das Gehör intakt ist.

Sprechunflüssigkeiten / Stottern

Entwicklungsbedingte, normale Sprechunflüssigkeiten treten bei vielen Kindern zwischen 2 und 5 Jahren gehäuft auf. Sie bestehen meist aus Wiederholungen von Silben, Wörtern oder Satzteilen. Diese müssen nicht besorgniserregend sein, können aber in einem Beratungsgespräch thematisiert werden. Bei ca. 5% der Kinder können sich die Stottersymptome manifestieren, das Kind verkrampft sich beim Sprechen, strengt sich verstärkt an und vermeidet Sprechsituationen und wird zu zunehmend ängstlicher.

Poltern

Das Poltern ist gekennzeichnet  vor allem durch ein hohes und unrhythmisches Sprechen. Die Sprache klingt verwaschen, teils unvollständig. Sprechpausen sind nur schwer zu erkennen und es fehlt zudem an der Sprachmelodie. Es handelt sich hier um eine mangelnde Sprechkontrolle.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Bei einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung ist das Gehör grundsätzlich intakt. Das Gehörte und somit auch die Sprache werden gehört, aber nicht regelrecht weitergeleitet und verarbeitet. Es handelt sich hierbei also um ein Problem der Hörverarbeitung. Kinder können zum Beispiel bestimmte Laute nicht voneinander unterscheiden, die Hörmerkspanne und die auditive Aufmerksamkeitsspanne sind reduziert. Aufgrund der erschwerten Unterscheidung von Tönen, Sprachlauten und Geräuschen, kann auch das Lesen und Schreiben mit betroffen sein.

Myofunktionelle Störungen (Kindliche Schluckstörungen)

Gewohnheiten wie langzeitiger Schnullergebrauch oder Daumenlutschen können einen schädlichen Einfluss auf das Gleichgewicht von Kiefer, Zähnen und Muskeln ausüben. Infolgedessen kommt es zu muskulären Fehlfunktionen im Bereich der Zungen-, Lippen-, Wangen- und Kaumuskulatur. Die Zunge drückt  gegen die vorderen oder seitlichen Zähne und es kann zu Zahnfehlstellungen kommen. Aufgabe der myofunktionellen Therapie ist es, die Muskelfehlfunktionen mit Hilfe spezieller Übungen zu normalisieren.

Kindliche Stimmstörungen

Bei kindlichen Stimmstörungen kann es u.a. zu folgenden Symptome kommen: heiserer, gepresster Stimmklang, Einschränkung der Leistungsfähigkeit, insbesondere der Lautstärke, flache Atmung. Häufig ist ein Stimmabusus (übermäßiger Gebrauch der Stimme) die Ursache. Es können grundsätzlich funktionelle oder organische Ursachen zugrunde liegen.

Lese- und Rechtschreibstörungen / Legasthenie

Bei einer Lese- Rechtschreibstörung (LRS) kann sowohl das Lesen als auch das Schreiben betroffen sein. Das Hauptmerkmal einer LRS zeigt sich durch Defizite beim Lesesinnverständnisses, der langsameren Lesegeschwindigkeit und es werden Buchstaben oder Wortteile ausgelassen.  Beim Schreiben zeigt sich eine überdurchschnittlich hohe Fehlerquote, sowohl bei Diktaten und Abschreibtexten, ähnlich klingende Laute können nicht unterschieden werden. Es ist auch möglich, dass sowohl eine isolierte Rechtschreibstörung als auch eine isolierte Lesestörung diagnostiziert wird.